Hockey - Club Wacker München e.V.

 

Hockey-Club Wacker München e.V.

 

 

 

 

Am 1. Maifeiertag war mein Ziel mit dem Rad, das Maibaumfest am Stemmerhof in Sendling. Dort fand es leider nicht statt, da das Fest erst am 5. Mai am Harras gefeiert wurde. Dafür machte ich neue Entdeckungen, wie den Kunsthof mit Bergschmiede in der Pfeuferstr. Die Möbelwerkstatt Grützner, die aussieht wie eine Meister Eder Werkstatt, wo der Pumuckl am Fenster hängt. Ein origineller Gitarrenladen, ist die Meisterwerkstatt und Musikfachhandel Hartwig  in der Lindenschmittstr., wo eine Miniaturgitarre am Baum hängt. Die Daiserstr. besticht durch herrliche Jugendstilhäuser sowie dem spanischen Lokal Centro Espanol, das eine Institution ist. Die Kulturschmiede Sendling ist alteingesessen dort ansässig, unter anderem mit der Veranstaltung Kunst in Sendling. An dem ehemaligen Holzfässerherstellungsgelände ist ein Lokal names STENZ, in Anlehnung an dem Münchner Stenz-Original Helmut Fischer aus der „Münchner Kultserie MONACO FRANZE“.

Im Schlachthofviertel befindet sich der „Bauch von München“. Eine feinsinnige Milieustudie der Münchner Wirtshauskultur liefert die deutsche Serie „Zur Freiheit“ dem Publikum im Jahr 1988. Mit charakterstarken Münchner Schauspieler-Originalen wie : Hans Brenner, Otti Fischer, Ruth Drexel, Toni Berger u.a.. In den 60 und 70 er Jahren hat sich noch niemand in dieses Viertel getraut auszugehen, denn die Schlachter vom Schlachthof waren gefürchtet. Beim Traditionswirtshaus Wallner gibt es die besten Weisswürste zum Essen in uriger Atmosphäre.

An der idyllischen Grünanlage unterhalb der Hangterrasse in Untersendling liegt malerisch eingebettet der Hockey-Club Wacker München e.V. Überraschenderweise entdeckte ich ein Kleinod, das Maibaumfest des HCW Clubs an der Demleitnerstr.4. Ein neuer 15 m hoher Maibaum aus Königsdorf bei Bad Tölz ragte in die Höhe. Herzlich wurde ich empfangen und begrüßt von Herrn Minkmar, dem Event-Manager mit einer Überreichung einer weiss-blauen Ansteckschleife. Die gesellige Stimmung wurde mit zünftiger Livemusik und Darbietungen sowie Bier vom Fass und Schmankerl zum Essen gekrönt. Denn das vereinte Feiern in der Gemeinschaft gehört auch dazu und gibt neue Energie beim Spiel und fördert den Zusammenhalt.

Der HC Wacker München (kurz HCW oder HC Wacker), vollständig: Hockey Club Wacker München) ist ein Hockey- und Tennis-Verein aus Untersendling. Er entstand aus der 1911 gegründeten Hockeyabteilung des 1890 gegründete Sport-Club Monachia München.

Im Jahr 2011 feierte der Traditions-Club sein 100 jähriges Bestehen mit einer interessanten Vereinschronikbroschüre in einem königsblau-weiss gehaltenen Jubiläumsheft.  Die Gründungsmannschaft leistete eine grandiose Pioniersaufbauarbeit  mit enormen Engagement und Herzblut. Die Anfänge waren nicht einfach um das 19. Jahrhundert der Prinzregentenzeit in München. Denn die Sportart Hockey hatte anfangs mit Widerstände an Akzeptanz aus der Gesellschaft zutun. Sowie die Sportgeräte waren nur in England zu beziehen. Diese Sportart in leichtester Kleidung sorgte für Aufmerksamkeit und Erbostheit beim konservativen Urmünchner der damaligen Zeit. Der erste Erfolg mit Stolz ist 1922 zu verbuchen über die Firmierung, Hockey wird Liga-Sport und der HC Wacker ein eigener Verein. Dazu kam im Jahr 1923 die Gründung einer Damen-Mannschaft, obwohl es ein Satzungsverstoß zu den Clubstatuten war. Im Vereinshaus sind beeindruckende Fotos sowie zahlreiche Urkunden in einer Glasvitrine zu sehen. Ein historisches Clubfoto von 1936, zeigt die Damenmannschaft mit Hans Moser in klassisch eleganter schwarz-weisser Kleidung und weissem Stirnband beim Spiel in Nürnberg.

Mit unbändigem Fleiß  entstanden 1932 am jetzigen Standort an der Demleitnerstr. 4  zwei kleine Hütten als Vereinsheim und zwei Hockeyfelder. Dafür gab es von der Stadt München eine Anerkennung in Form einer neuen größeren Vereinshütte, die „Bayern-Hütte“ genannt. 1938 wurde  in wirtschaftlich schwierigen Zeiten 1938 ein Meistertitel  geholt. Zum Siegerfoto präsentierten sich die damaligen 1. Herren schick stilvoll in den erstmals angeschafften neuen Club-Sakkos. Nach Kriegsende galt das Hauptaugenmerk für den Wiederaufbau  eines Vereinsheims. In unermesslicher Eigenregie und Teamgeist der Mitglieder entstand das schmucke neue erste eigene Clubhaus mit Terasse – ein Isartaler Holzhaus. Aufbruchstimmung herrschte 1947 in Deutschland wirtschaftlich wie sportlich. Der HC Wacker kann mit Spielen auf höchsten Niveau verbuchen und erringen mit der Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen 1956 in Melbourne die Bronzemedaille.

Von da an verzeichnete der HCW sensationelle Erfolge über Siege mit dem Kapitän der Nationalmannschaft, Eberhard Ferstl. 1963 kam die Gründung eines Tennisvereins dazu und rasch fanden die ersten Clubmeisterschaften statt und stiegen schnell in die Bezirksklasse auf. Der Ehrenkapitän und Ehrenmitglied Eberhard Ferstl war bei 65 Länderspielen dabei. Das Sattelmänner-Turnier gehört zu den Jahreshöhepunkten für AVIVOS und Schnecken. Der Hockeysport bleibt ein Familiensport, laut der Aussage einer ehemaligen Spielerin, die 40 Jahre lang spielte. Beim Hockeyspielen hatte sie ihren zukünftigen Mann kennengelernt. Die Kinder und Enkel spielen auch Hockey. Diese Sportart vereint unterschiedliche Generationen begeisternd. Die Tennisabteilung wurde am 11.3.1966 gegründet mit dem Bau von drei Tennisplätzen. Ein kurzes Intermezzo war die Liasion mit einer ganz besonderen Sportart: Lacrosse, ein rasanter Mannschaftsfeldsport, der mit Netzschlägen und einem kleinen Hartgummiball gespielt wird.

Der HCW steht für eine hervorragende Clubtätigkeit in aufopfernder Eigenarbeit und Innovationen. Faszinierend wie diese Mannschaftssportart zusammen schweißt als Team. Freundschaften entstehen, die ein Leben lang existieren. Der Club ist stets sehr engagiert in der Neuausrichtung wie Jugendarbeit sowie neue Projekte und Instandhaltung des Clubhauses und Spielplätze. Das Vereinsleben wird gepflegt in Form mit gemeinsamen Grillabenden und Unternehmungen sowie regelmäßigen Stammtischen und ein Sommer- und Maibaumfest. Das Hockeyspielen begeistert sehr und ist ein ausgezeichneter Familiensport, wo die Leidenschaft weitergegeben wird. Wohlgelaunt beim Verlassen des Clubgeländes sticht mir im Blickwinkel der Kunstbunker und die Heizkraftwerkstürme ins Auge.

Gerade in rasanten Zeiten des Wandels in Gesellschaft und Wirtschaft, ist es um so wichtiger Mitglied eines Sport- oder Kulturvereins zu sein, wo Gemeinschaft und Zugehörigkeitsgefühl zu finden ist.