Brauchtum


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Fingerhakln

Die bayrische Fingerhakln-Meisterschaft hat seit Jahren der 29 jährige Josef Utzschneider aus dem oberbayrischen Ohlstadt regelrecht im Griff. „Er zieht sie alle über den Tisch“. Das Raufen in Bayern ist eine Ehrensache.

Steinheben

Ein noch älterer Wettkampf als das Fingerhakln ist das Steinheben. Die Ursprünge liegen wahrscheinlich noch weit vor dem Mittelalter. Bei uns in Bayern wurde das Steinheben durch den Münchner Metzger und Gastwirt Hans Steyrer populär. Der Steyrer Hans konnte einen über 250 kg schweren Stein einige Sekunden über seinen Kopf heben und es war bald vom bayerischen Hercules die Rede. Die Burschen aus dem Münchner Umland wollten sich mit ihm messen und so wurden Steinhebewettbewerbe durchgeführt. Aus diesen Veranstaltungen gründete sich der Landesverband der Steinheber Bayern e.V. Gemeinsam mit dem Verband wird im Freilichtmuseum am Schliersee die internationale bayerische Meisterschaft im Steinheben Ende Juni jährlich veranstaltet. Seit 2007 dürfen auch Frauen die schweren Steine stemmen. Auch das Maßkrugstemmen erfreut sich einer breiten Beliebtheit.

Münsinger Ochsenrennen im August

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Ein Rodeo in Lederhosn sprichwörtlich. Eine tierische Gaudi findet alljährlich im bayrischen Oberland zum Faschingssonntag oder im Sommer statt. Schmunzelnd erinnert man sich an die bayrische Kultserie Irgendwie & Sowieso mit TV-Bulle Otti Fischer. Das Münsinger Ochsenrennen am Starnberger See ist zu einem über die Grenzen Oberbayerns hinaus bekannten Spektakel geworden. 3 Tage wird gefeiert mit Frühschoppen, Festzug und einem Ochsenball, bis am 4.Tag das spektakuläre Rennfinale stattfindet, wo die fesch geschmückten Tiere traditionell in die Arena einziehen werden. Auf der 120 m langen Rennstrecke in der Naturarena an der Krummleitn, sind auch Mädels-Ochserer am Start, die sich gegen 18 gstandene Buam behaupten werden. Kein gewöhnliches Rindvieh, sondern die Rasse Murnauer-Werdenfelser Ochsen ist am stärksten vertreten.

Der altbairische Oxenweg in Schrobenhausen

In der Lenbachstadt im Spargelland ist ein grenzüberschreitendes EU-Projekt mit Österreich und Ungarn entstanden. Slowakei und Rumänien haben Interesse angemeldet. Die EU hat es als „bestes Projekt zum Erhalt von Kultur und Brauchtum“ im Jahr 2009 ausgezeichnet. Es beinhaltet die Ausschilderung von Wander- und Radwegen. Förderung der regionalen Produkte. Vermittlung von historischen Informationen rund um alte Trieb- und Handelswege. Alte Brauchtumsfeste zelebrieren.

Aperschnalzen im Rupertiwinkel

Es ist eine Sonderform des Goaßlschnalzens. Mit der Goaßl, einer bis zu 4 m langen kurzstieligen Peitsche wird in Gruppen bis zu 9 Personen – so genannten Passen rhythmisch geschnalzt. Dieser laute Knall soll den Winter vertreiben – „aper“ heisst soviel wie schneefrei – und die Frühlingsgeister wecken. Dieser Brauchtum wird vom 2. Weihnachtsfeiertag bis zum Faschingsdienstag betrieben, oft als Wettkampf zwischen den verschiedenen Passen und kann um den Waginger See erlebt werden.

Wolf Auslassen im Bay. Wald

Früher als die Hirten das Vieh auf den Bergweiden des Bayerischen Waldes vor Bären ünd Wöfen schützen mussten. Dazu hängte man den Kühen Glocken um den Hals. Deren Geläut vertrieb die wilden Tiere und man konnte verlorene Tiere besser wiederfinden. Am 11.11. wird dieser Brauch heute von der Dorfjugend gepflegt. Dazu schnallen sie sich schwere Glocken um den Bauch oder Hüfte und ziehen von Haus zu Haus.

Die Champions der Schafscherer im Bayerischen Jura

Einmal im Jahr heißt es bei den blökenden Vierbeinern: Wolle runter! Normalerweise geschieht das beim Züchter im Stall und dauert 3 Minuten. Oder extrem schnell: wie bei den Profis unter den Schafscherern. Wo könnte ein solcher Wettbewerb passender sein, als im Land der Juradistl- und Altmühltaler-Lämmer. Der beste Scherer ist ein Schwabe der Markus Schenk. Der Augsburger führt seit 1997 seine Herde auf den Hagnerberg im Landkreis Neumarkt unweit des Städtchen Velburg. Heute bewirtschaftet er hier rund 260 ha und zieht mit seinen beiden Merinoschafherden Sommer für Sommer über die biologisch wertvollen Magerrasen und Wacholderheiden des Bayerischen Jura. Auf dem Wettbewerb ist auch die Neumarkter Lammsbrauerei mit dabei und zapft ihre Biospezialitäten. Zu den 15. Deutschen Schafschur-Meisterschaften wird auch Musik aufgespielt. Wenn Rainer Blümlhuber ein Schaf vorne auf den hölzernen Boden des Podiums legt, ist die dicke Winterwolle in weniger als 50 Sekungen weg. Er zählt zu den Top-Profis unter den Schafscherern. Stefanie Kauschus ist eine der wenigen Frauen, die bei der tierischen Ganzkörperrasur so manchen männlichen Kollegen alt aussehen lässt. Die Hüteschäferei ist gleichzeitig Teil eines der größten Naturschutzprojekte Bayerns. Die Beweidung sorgt für den Erhalt dieser einzigartigen Kulturlandschaft. Ohne die Schäferei würden die Trockenrasen verbuschen. Andererseits: Von den kräuterreichen Wacholderheiden des Bay. Jura kommen die Lamm-Spezialtäten des Bieres und des zarten Lammfleischs, dass in den regionalen Gasthäusern und Metzgereien zu bekommen ist.

Flößerstraße

Das Floß ist das älteste Transportmittel der Welt. Überall auf der Welt wird es noch genutzt. In fernen Ländern noch zum Transport, hierzulande zum Vergnügen. Die Flößerei ist ein uraltes Gewerbe, das vom Aussterben bedroht ist. Großen Anteil an dieser Entwicklung hat die Erfindung von Eisenbahn und Automobil, aber auch die Nutzung der Wasserkraft. Der Verein Flößerstraße e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, das Flößerhandwerk mit seinen Traditionen und Bräuchen lebendig zu erhalten und erlebbar zu machen.

Die Flößerstraße wird eine Ferienstraße mit vielen Erlebnismöglichkeiten für Jung und Alt und dies mittels Autos, per Rad oder zu Fuß - und natürlich mit dem Floß. Die erste Strecke startet an Isar und Loisach mit seinen angrenzenden Orten. In Planung ist, sie auf andere Regionen in Bayern, die an beflößten Gewässern liegen, auszudehnen. Die Strecke soll einheitlich beschildert werden mit Name/Piktogramm. Die Routen der Flößerstraße sollen den Hinweg der Flöße als auch den Rückweg der Flößer darstellen.

Projekte in Planung: Erlebniswanderungen, Flößercronik des Tölzer Landes, Flößercomic, Buch mit Flößergeschichten und ein mittelalterliches Flößermahl.

Verein Flößerstraße e.V.